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... auf den Seiten des Männergesangvereins Einigkeit 1914 Werl. Mit deinem Mausklick hast du die Verbindung zu einem Chor hergestellt, der am 5. März 2024 seinen 110. Geburtstag feiern wird und der - das darf an dieser Stelle mit ein wenig Stolz behauptet werden - sich trotz seines relativ hohen Alters gut gehalten hat.

Geburtstagsständchen mal anders

MGV feiert 110-Jähriges musikalisch, gesellig und informativ

VON UTA MÜLLER

Werl – Mit Stil beging am Dienstagabend der Männergesangverein Einigkeit Werl 1914 seinen 110. Geburtstag. Wenige dürften in den Genuss eines Geburtstagsständchens von geschulten Stimmen eines ganzen Chores kommen – und das in ganz eigener Sache.

Nicht in Frack oder Zylinder, aber dem Anlass angemessener Kleidung erschienen die Sänger in ihrer historischen Gründungsstätte – der Alten Apotheke am Markt, ehemals Hotel Kötter. Auch nach außen wurde die Einigkeit dargestellt mit den vereinseigenen Shirts samt Emblem.

Beim Klönabend anlässlich ihres Gründungstages auf den Tag genau zog es die Sänger zurück zu den Wurzeln. Sie ließen sich von Stadtführer Tobias Gebhardt und GWS-Chef Adrian Gruschka einen Einblick in die Historie und die jüngsten Entwicklungen ihrer „Geburtsstätte“ geben. So ist die Alte Apotheke nicht nur der Arbeitstitel für den Umbau des geschichtsträchtigen Gebäudes am Markt. „Die sangesfreudigen Herren haben auf historischem Boden ihren Verein gegründet“, erläuterte Gebhardt den Anwesenden. Er erlaubte sich, mit der Begrifflichkeit „Alte Apotheke etwas zu spielen“ und erläuterte, dass man durch die Planungen einen Leerstand in dieser exponierten Lage abwenden konnte.

Wie bei Medikamenten in einer Apotheke habe man zusammengestellt, was den Fortbestand sicherte, zog er Parallelen von Vergangenheit und Zukunft. „Und der Adler wird uns im Blick haben“, werde man das alte Emblem und damit die Geschichte der ehemaligen Adler-Apotheke (später Marien- und zuletzt Bären-Apotheke) in Ehren halten. Gruschka erläuterte den Gästen die Planungen für das Gebäude, mit dem auch der MGV seine Geschichte verbindet.

Natürlich ging es auch um das Geburtstagskind. Die Einigkeit sei mit den Vorzeichen für Offenheit und Toleranz gleich welches Standes oder welcher Konfession gegründet, betonte der Vorsitzende Martin Schäfer. „Dafür stehen wir noch heute.“ In dieser Zeit müsse man eigentlich noch „egal welcher Nationalität hinzufügen, aber wir brauchen das nicht schriftlich, wir leben es einfach“. Sein Dank galt vor allem den Menschen, die den Verein tragen, die Woche für Woche zu den Proben kommen und mit vielerlei Aktivitäten die Gemeinschaft fördern. „Dafür können wir uns selber und unserem Nachbarn auf die Schulter klopfen.“

Zu diesen zwei tragenden Säulen trage als dritte die Musik bei. „Wir waren immer authentisch.“ So habe es der Verein auch geschafft, im Vergleich zu vielen anderen Männergesangvereinen, das Fortbestehen zu sichern. „Es ist unsere Aufgabe und vielleicht auch Pflicht, durch unsere Säulen zu überzeugen“, formulierte Schäfer die Hoffnung auf neue Mitglieder.

Die Vorstandsmitglieder, neben Martin Schäfer auch Tumai Zeppenfeld und Oliver Stamm, wussten zudem auch ihren Dank an „Kalli als Mann des Abends“ zu betonen. Karl Zeppenfeld hält seit 65 Jahren dem Verein die

Treue. Stamm dankte ihm dafür, dass er ihn motivierte, mal reinzuschnuppern „und was soll ich sagen, es hat Spaß gemacht“. Nicht zuletzt galt der Dank des Vorstands auch dem langjährigen Chorleiter Franz-Werner Rupprath. „Auch nach 39 Jahren hast du immer noch die gleichen hohen Ansprüche an unsere Leistungsfähigkeit“, so Stamm. Nach der informativen Feierstunde ging man nahtlos zum gemütlichen Teil des Geburtstages über.

Donnerstag, 07. März 2024, Soester Anzeiger Werl / Werl

07. Mär. 2024 um 10:46 Uhr

Viele Sänger sind Geburtstagskinder

MGV Einigkeit Werl 1914 feiert 110. Jahr seines Bestehens

VON UTA MÜLLER

Werl – 110 Jahre alt und kein bisschen leise – das ist der MGV Einigkeit Werl 1914. Zumindest gilt dies, wenn die Sänger das nicht bewusst in ihrem Liedgut interpretieren wollen. Munter fröhlich geht es bei den 110 Jahre jungen Herrschaften zu.

Und das soll sich auch im Geburtstagsjahr nicht ändern. Gleich mehrere gesellige Tage sind geplant. Pünktlich zum Geburtstag, am 5. März, kann der Verein sein Gründungslokal aufsuchen. Das Hotel Kötter gibt es zwar nicht mehr, aber die GWS, neuer Inhaber der früheren Marien-Apotheke, hat einen Besuch in den ehemaligen Räumlichkeiten möglich gemacht. Wo demnächst Stadtinformation und jetzt schon die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung ansässig sind, schwangen vor 110 Jahren Töne durch die Luft. Dort wurde die MGV Einigkeit von 24 sangesfreudigen Männern aus der Taufe gehoben. „Freude am Gesang und der Wunsch, deutsches Liedgut und damit natürlich auch die Geselligkeit zu pflegen“ waren der Anlass zum Treffen.

Das geht aus der Vereinschronik hervor.

Und 110 Jahre später will man dort in geselliger Runde mit aktiven und passiven Sängern das „Geburtstagskind“ hochleben lassen. Bei diesem Klönabend wird natürlich der Geburtstag ordentlich gefeiert.

Geburtstagskonzert Viele Geburtstagsgäste erhofft sich der Männergesangverein dann auch zum

Geburtstagskonzert am 19. Oktober. „Nun lobet Musica“ (Wie Musik auf uns wirkt) ist der derzeitige Arbeitstitel. Denn große Dinge werfen ihre Schatten voraus, ist bereits jetzt die Erarbeitung des Repertoires Teil der Proben.

„Fans“ des MGV dürfen schon jetzt gespannt sein, was der MGV über Emotionen und Wohlgefühl bei Musik verraten wird. Wie bereits bei den beiden Konzerten der letzten Jahre „Der gestirnten Nacht“ (2023) und „Die Zeiten wechseln, doch der Himmel bleibt“ (2022) möchte sie wieder ein stimmiges Gesamtkonzept aufstellen.

„Wenn ein Chor zwei Weltkriege und die Währungsreform überstanden hat“, habe man auch in der Vergangenheit vieles richtig gemacht. Das zumindest findet der ehemalige Vorsitzende Gunter Behrendt. Er hat den Chor zwölf Jahre als Vorsitzender vertreten. Auch der amtierende Vorsitzende, Martin

Schäfer, ist schon seit neun Jahren im Amt. Und davor war Gerhard Fischer sogar 30 Jahre mit Leib und Seele Vorsitzender.

Beständigkeit 

Ihre Beständigkeit drückt sich auch in nur vier Vereinslokalen und nur ebenso vielen Chorleitern aus. „Mit willigen Sängern und einem eifrigen Vorstand allein kommt aber noch kein Lied zustande“ heißt es in der Vereinschronik. Dazu bedurfte es Menschen, die die Einzelstimmen zu einem Chor formen.

Zu Beginn von 1914 bis 1918 dirigierte der Lehrer Wilhelm Mell. Mit einem großen Ausrufezeichen kann man die Tätigkeit des folgenden Chorleiters, dem Lehrer Alwin Schippmann, versehen: er blieb 57 Jahre im Amt (von 1918 bis 1975). Darauf folgte Musikdirektor Franz-Josef Zimmerhof von 1975 bis 1984. Und auch der amtierende Chorleiter, Kantor Franz-Werner Rupprath, kann schon auf 39 Jahre „einig mit der Einigkeit“ blicken (seit 1985). Viele Männergesangvereine haben in der Vergangenheit aufgrund von Nachwuchssorgen aufgegeben, oder sich als gemischter Chor orientiert. Die Einigkeit ist der einzig verbliebene Männergesangverein im Werler Raum. Im Chorverband Haar-Börde sind neben ihnen von den 14 Mitgliedschören nur noch zwei Männergesangvereine vertreten (Liederkranz Höingen in einer

Chorgemeinschaft mit Voßwinkel und der MGV Harmonie Scheidingen). „Die Musik muss authentisch zum Chor sein“, sieht Behrendt ein weiteres Argument für ihre Kontinuität. „Wenn wir den Schuberth nicht mehr singen, wer dann?“ schaut er auch mit Sorge auf die Musik. „Wir haben daran festgehalten uns aber neuem nie verschlossen.“

Gemeinschaft

Und nicht zuletzt gibt es ein unschlagbares Argument, was gleich von mehreren Seiten herangeführt wird: die Gemeinschaft. „Die Beständigkeit und die Geselligkeit übertragen sich auch auf die Jüngeren“ sagt der Vorsitzende Martin Schäfer. Der Gesangverein konnte immer wieder auch Nachwuchs gewin-

nen. Nachwuchs steht dabei trotzdem für gestandene Männer. „Es zeigt, dass man sich hier wohl fühlen kann“, so Schäfer. Tumai Zeppenfeld kann das bestätigen. Er gehört zu denjenigen, die den Altersdurchschnitt hin zu den Jüngeren verlagern. Dabei gibt er zu, mit Gesang gar nicht so vertraut gewesen zu sein. „Aber ich wollte meinen Schwiegervater nicht gleich verärgern“ sagt er lachend. Tatsächlich hatte der leidenschaftliche Sänger Karl Zeppenfeld, bald 70 Jahre aktiv, ihn gleich mal auf „seinen“ Männergesangverein angesprochen. Tumai Zeppenfelds Gedankengang „bevor du dich schlecht fühlst gegenüber deinem Schwiegervater, geh ich halt mal mit“ mündet heute sogar in einer Vorstandstätigkeit. Sehr schnell sei er als „Zugezogener sozial integriert gewesen“. Man träfe sich auch privat und unterstütze sich im Verein gegenseitig, hebt er hervor.

Auch Diethelm Sippel wurde „eingefangen“. „Ehe ich mich versah, hatte ich Krawatte und Nadel und war Mitglied der Einigkeit“, beschreibt er seinen Einstieg mit einem Augenzwinkern. Eigentlich nur für einen Artikel für das Seniorenmagazin „Perspektiven“ dort erschienen, sei seine dreimalige Anwesenheit (Probenbesuch zur Recherche, Vorlegen des Artikels und überbringendes Musterexemplars) ja sicherlich ein Zeichen von erheblichem Interesse, fanden die Sänger – und er blieb.

Unternehmungen

„Es ist eine tolle Gemeinschaft, die den Chor immer geprägt hat“ sagt Behrendt. Heute gibt es Untergruppierungen wie Wander- oder Kochgruppe, die regelmäßige Kontakte pflegen. Von der Gemeinschaft zeugen viele gemeinsame Ausflüge und Unternehmungen. Wenn auch mal die große Schiffsreise nach Schweden zurück nach Hause führte, weil das Schiff kaputt war, und dann alternativ nach Münster, blieben

viele nette Erinnerungen. Mit einem schwedischen Chor hatte man nach der 700-Jahr Feier der Stadt Kontakte gepflegt. Gern erinnert man sich an den gesegneten Appetit zweier Sangesbrüder, wenn die Wirtin nach Rückfrage ihrer Anwesenheit lieber noch einige Schnitzel mehr gebraten hat. Oder man wusste genau, wenn sie nach den Proben die Tür abschloss, wurde es gemütlich. Karl Zeppenfeld erinnert sich an die Teilnahme am 16. Deutschen Sängerbundesfest 1968 in Stuttgart.

Die Chronik weiß aufzulisten, dass man 1966 das Internationale Musik- und Gesangsfestival in Redcar Middlesbrough, England besuchte. Ein Opernkonzert mit Startenor Karl-Josef Hering und einem Sinfonieorchester fand 1971 statt. Ein großes Platzkonzert wurde 1975 im Radio übertragen. Das von ihnen organisierte Schlossruinenfest war lange Jahre Bestandteil des kulturellen Lebens in Werl. Beim ersten Ruinenfest dichtete Gunter Behrendt sogar auf die Melodie des Liedes „Prinz Eugen“, ein speziell auf die Werler Geschichte zugeschnittenes Lied. Immer war auch der soziale und karitative Gedanke dabei, flossen Spenden in unterschiedliche Projekte.

Dabei war „dem jungen Chor kein guter Start beschieden“ weist die Chronik aus. Kurz nach ihrer Gründung gab es bereits den 1. Weltkrieg. Das Chorleben konnte nur mit Mühe aufrechterhalten werden. Dem entgegen umfasst die Chronik des Vereins heute 1800 Seiten, die noch viele Eckpunkte des Vereinslebens bergen.

So sei vor allem noch auf eine besondere Auszeichnung hingewiesen: Zum 100-jährigen Bestehen (2014) erhielt der Chor die Zelter-Plakette, die höchste deutsche Auszeichnung für Amateurchöre vom Bundespräsidenten verliehen.

Montag, 04. März 2024, Soester Anzeiger Werl / Werl

07. Mär. 2024 um 08:22 Uhr
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APR

Muskikalische Gestaltung einer Messe in der Wallfahrtsbasilika

Wallfahrtsbasilika Werl, ab 08:00 Uhr
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MAY

Vatertag

Garten des Vorsitzenden, ab 08:00 Uhr

Falls du ein interessierter Sänger bist, bist du herzlich zu einem „Schnupperkurs“ eingeladen. Vorsingen muss übrigens niemand und jeder neue Sänger findet einen Platz in unserer großen Runde. Sollte der Gesang im Chor „nicht so dein Ding“ sein, freuen wir uns über deine Teilnahme an unseren Freizeitveranstaltungen als förderndes Mitglied. Also dann, bis zum nächsten Donnerstag, 19:00 Uhr in unserem Vereinslokal „Klinner“, An der Kleinbahn 2. Wir freuen uns auf DICH! Unsere regelmäßigen Treffs: 

  •  Chorprobe (fast) jeden Donnerstag ab 19.00 Uhr 

  •  Klönabende in der Ferienzeit 

  •  Wandergruppe 

Unsere jährlichen Veranstaltungen oder Teilnahmen an Werler Festen: 

  • Vatertagwanderung

  •  Schlossruinenfest

  •  Werler Schnadegang

  •  Familientag

  •  Wochenendausflug

  •  Weihnachtsfeier

  • Teilnahme an 2 bis 3 Konzerten pro Jahr

Unsere Verbände: